W020: Sozialkünstlerisches Arbeiten – wie unwillkürliche Prozesse mit der Kognition verbunden werden können durch interaktive Farb-, Bewegungs- und metaphorische Methoden im Einzelsetting und mit Gruppen in verschiedenen Anwendungsfeldern
Intuitives Wissen, vorübergehend vergessene Ressourcen und unbewusste Potenziale anzusprechen und für anspruchsvolle Situationen zieldienlich nutzbar zu machen ist für jedes Beratungssetting – ob in Therapie, Coaching, Mediation, Team- oder Organisationsentwicklung hoch relevant. Hypnosystemische bzw. hypnotherapeutische Verfahren, Aufstellungsarbeit, Klopftechniken, Musik- und Kunsttherapie und viele weitere Ansätze liefern hierfür bedeutende Beiträge, denen wir viel zu verdanken haben. Weniger bekannt und genauso wirksam sind die so genannten sozialkünstlerischen Methoden, wie sie von Friedrich Glasl und anderen entwickelt worden sind. Sozialkünstlerisches Arbeiten hat das Ziel, über Farb-, Bewegungs- oder metaphorische Methoden auf die Struktur, die Muster von Fragestellungen zu blicken und intuitives Wissen über Lösungen einzuladen. Nebst der Arbeit im Einzelsetting sind diese Methoden insbesondere hervorragend für die Arbeit mit (zum Teil auch fast unbeschränkt großen) Gruppen geeignet und können sowohl in therapeutischen als auch anderen Beratungskontexten wie der Mediation und der Team- und Organisationsentwicklung nutzbringend eingesetzt werden.
Julia Andersch und Oliver Martin geben in ihrem Workshop eine kurze Einführung in Hintergründe und Theorie dieser sozialkünstlerischen Ansätze und zeigen Parallelen zur hypnosystemischen und Aufstellungsarbeit auf. Vor allem ist ihr Workshop interaktiv und auf das Erleben ausgerichtet: Es werden konkrete Methoden anhand von Praxisfällen aus den Reihen der Teilnehmenden vermittelt und direkt angewendet, die sowohl Erkenntnisse auf der Ebene der Anliegen als auch vor allem bezogen auf sozialkünstlerisches Arbeiten an sich ermöglichen.
Ziele: Die Teilnehmenden verstehen, wie es sozialkünstlerische Methoden ermöglichen, auf Muster und Strukturen von komplexen Fragestellungen zu blicken, um intuitives Wissen anzusprechen und unwillkürliche Prozesse zu utilisieren, haben exemplarisch zwei sozialkünstlerische Methoden – eine Farb- bzw. metaphorische und eine Bewegungsmethode anhand von Fallanliegen der Teilnehmenden – kennen gelernt und in der Anwendung erlebt und sind in der Lage, die vermittelten Prinzipien und Methoden für ihren eigenen Kontext – sei es in den Bereichen Coaching, Therapie, Team- oder Organisationsentwicklung – anzuwenden.