W082: BASIC PH - das Resilienz- und Ressourcenmodell in der Theatertherapie
„Ein Junge fährt mit seinem Vater früh morgens mit einem Fischerboot hinaus aufs offene Meer um zu Angeln. Plötzlich zieht ein starkes Gewitter und ein Sturm auf und das Boot droht immer wieder umzukippen. Bei einer großen Welle, wird der Vater aus dem Boot geworfen und der Sohn muss zusehen wie sein Vater ertrinkt. Nach einer Weile legt sich das Gewitter und der Sohn treibt alleine auf dem Meer. Was tut er? Welche inneren Ressourcen lassen den Jungen diese ausweglose und traumatisierende Situation überstehen? In diesem Fall schreit und zittert er zunächst, bis er erschöpft einschläft (affect). Dann, als es ganz ruhig wird, fängt er an sich selbst mit einem Lied zu beruhigen, welches seine Mutter ihm oft zum Einschlafen gesungen hatte (social). So denkt er an seine Mutter und stellt sich vor (imagination), wie sie bald mit einem Suchtrupp kommen wird, um ihn zu retten. Plötzlich glaubt er fest daran, dass sie kommen wird (belief). Der Junge schöpft Kraft und kann Mithilfe seiner Schuhe das Wasser aus dem Boot schöpfen (physical). Er macht sich einen Plan und überlegt, wie er auf sich aufmerksam machen kann, um gefunden zu werden (cognition). Am Abend wird der Junge von einem Fischerboot gefunden.“
Diese Geschichte ist ein Beispiel für die 6 Grund-Ressourcen die Mooli Lahad (Director des Communtiy Stress Prevention Centre in Kiryat Shmona, Israel) entwickelt hat, um in der therapeutischen Arbeit vorhandene und nicht-vorhandene Ressourcen mittels eines diagnostischen Tools zu erfassen. Außerdem bietet es Menschen in der Bewältigung ihrer Krisen eine kreative und erweiternde Perspektive auf genutzte und ungenutzte Strategien.
In diesem Workshop tauchen wir in unsere eigenen archetypischen Geschichten ein und untersuchen unsere vorhandenen Ressourcen anhand der 6-Bilder Geschichte, die uns ermöglicht, den 6 Grundressourcen auf die Spur zu kommen. Der Workshop bietet einen Einblick in theatertherapeutische Grundprinzipien und das Erlernen dieses non-verbalen Tools „BasicPH“. Wir nutzen unseren Körper, um in Kontakt zu kommen, malen unsere Geschichten, werden sie spielerisch beleuchten und kommen somit unseren eigenen Bewältigungsressourcen auf die Spur. Eine sinnliche, kreative und kraftvolle Methode für mehr Lebendigkeit und Selbstwirksamkeit, die sowohl in Einzel- als auch in Gruppentherapie anwendbar ist.