W051: Und die Maus atmet aus. Selbstähnlichkeit und wieso darÜBER reden allein nicht reicht
Wir stellen uns die Begegnungen von Menschen, egal in welchen Kontexten, als Räume vor und die Beiträge der Beteiligten als Beiträge für jeweils den Raum, der gemeinsam gestaltet wird. So wie wir auf unsere ganz eigene Art im Raum sind, so gestalten auch unsere Klientinnen die Räume auf ihre ganz eigene Art mit. Besonders zu Beginn einer Begleitung sind genau diese intensiven Erlebnisformen im Raum – mit dem ganzen Körper und mit den Beschreibungen des Erlebens.
Und dann kann es sein, dass uns als Begleiterinnen eine Klientin gegenübersitzt, die verzweifelt ist, nicht weiterweiß, und ihre Geschichte dazu so intensiv ausmalt, dass sie den ganzen Raum ausfüllt. Wenn wir dann auf den Inhalten der Geschichte bleiben, kann es passieren, dass sich das Muster, die Dynamik des Anliegens in der Klientin (z. B. »Keiner kann mir helfen«, »Ich muss alles alleine machen«) plötzlich in der Dynamik der Begleitung zu zeigen beginnt. Nämlich, dass wir als Therapeutinnen oder Coaches mit der Zeit, im Laufe der Begleitung, Ideen entwickelt wie »Ich kann ihr nicht helfen« und »Da kann man nichts machen«. Diese sogenannte Selbstähnlichkeit von Prozessen kann auch als Tranceinduktion verstanden werden.
Im Workshop machen wir anhand von hypnosystemischen Interventionen erlebbar, wie diese Phänomene für neue Erfahrungen genutzt werden können, sodass sich Begleiterin und Klientin wieder ein großes Stückchen selbstwirksamer und handlungsfähiger erfahren dürfen. Und der Organismus ausatmet.