HV05: Ichlosigkeit durch Hypnose und Psychodelika
Psychoaktive Substanzen werden zunehmend im psychotherapeutischen Kontext verwendet – sowohl in der Forschung wie in der Praxis. Dabei handelt es sich nicht um die medikamentöse Anwendung eines Pharmakons im üblichen Sinne, sondern um die Nutzung einer Art Türöffner-Effekts, mit dem durch wenige Gaben in oft sehr geringer Menge nachhaltige und bemerkenswerte klinische Wirkungen erzielt werden. Der Wirkmechanismus besteht in einer erhöhten Neuroplastizität, durch die bestehende neuronale Verbindungen gelöst und neue rekonsolidiert werden konsolidiert. Der resultierende veränderte Bewusstseinszustand kann durch ein Zurücktreten der Ichbewusstheit und der Alltagsrationalität beschrieben werden und wird durch eine Deaktivierung bestimmter zerebraler Netzwerke möglich, die auch in der hypnotischen Trance stattfindet. Daher eignet sich Hypnotherapie zur Begleitung dieser Veränderungsprozesse im Sinne einer Substanz-augmentierten Therapie.