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HV04: Wenn Reden nicht nur nicht reicht, sondern stört, belastet oder kontraindiziert ist – Verdecktes Arbeiten mit PEP®

Wir haben ja nun drei sehr erfolgreiche Tagungen mit dem Titel „Reden reicht nicht?!“ veranstaltet und zeigen können, dass moderne Psychotherapie weit mehr braucht als Sprache. Vor allem wenn es emotional hoch her geht und die/der KlientIn unter starken emotionalen Themen, wie z.B. Ängsten oder belastenden Erinnerungen leidet. Somit kommt man, will man auf physiologischer Ebene etwas ändern, nicht umhin, den Körper bei der Überwindung solcher Symptome mit einzubeziehen. Deshalb sind die sog. Klopftechniken in der Psycho- und Traumatherapie äußerst interessant. Sie zeichnen sich häufig durch eine ungeahnte Geschwindigkeit bei emotionalen Veränderungsprozessen aus und stärken die Selbstwirksamkeitserfahrung auf Seiten der KlientInnen. Die Effektstärken der vorliegenden Studien zum Thema Klopfen z.B. bei Ängsten und bei PTSD sind beeindruckend (siehe Pfeiffer, A., Was ist dran am Klopfen? Eine Übersichtsarbeit. 3/2018 Psychotherapeutenjournal, S. 235 – 246)

 

Die unter dem Begriff Bottom–up Techniken bekannten Ansätze (Klopfen, EMI, EMDR, Brainspotting, etc.) sind allesamt sehr spannend und hilfreich, jedoch reichen auch sie nicht, da sie primär auf neuronale im Zwischenhirn organisierte Strukturen zu wirken scheinen. Durch die Entdeckung der Big Five Lösungsblockaden in der PEP (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie) konnte eine sehr präzise therapeutische Intervention an Lösungsblockaden entwickelt werden, die im präfrontalen Kortex organisiert sind. Es wurde deutlich, dass es sich bei den Big Five Lösungsblockaden um ubiqitär vorkommende anthropologische Phänomene handelt. Die Entwicklung des Kognitions-Kongruenz-Tests (KKT) machte es möglich, in ungeahnter Geschwindigkeit und Leichtigkeit unbewusstes Material hochzuspülen und mittels der PEP Interventionsarchitektur zu transformieren. Das Selbstwerttraining komplettierte den PEP Methodenkoffer.

 

Nun gibt es aber immer wieder klinische Situationen, in denen unsere KlientInnen gar nicht genau erzählen wollen oder können, worunter sie leiden. Sei es, aus verschiedensten Ängsten, da es den KlientInnen durch das Erzählen immer schlechter geht oder sei es aus Scham, oder einfach da es keine Worte für das Erlebte gibt. Oder sei es, dass die Themen so hochkomplex sind, dass sie sowohl die KlientInnen, also auch die TherapeutInnen überfordern. Hier hat sich das verdeckte Arbeiten mit PEP als eine sehr hilfreiche und entlastende komplexitätsreduzierende Interventionsstrategie entwickelt. Mit ihr ist es gerade in hochkomplexen Situationen sowohl für TherapeutInnen, als auch für KlientInnen gut möglich Orientierung zu behalten, bzw. wiederzuerlangen und therapeutische Entlastungen und Fortschritte zu schaffen.